Dunya (16,5 Jahre)
9. März 1998 - 4. August 2014
Dunyas ausdrucksstarkes Gesicht im Verlauf der Jahre
4. August 2014: In Memoriam
Erinnerungen – die junge Podenca, die mein Bettzeug zerfetzt, den Garten umgräbt, die Pflanzen schreddert und alles im Haus kaputt macht, was ihr zwischen die Pfoten und in die Schnauze kommt… um nachts todmüde und glücklich in meinen Armen einzuschlafen. Stundenlanges Warten in Eiseskälte, erst böse, dann ängstlich, bis Dunya endlich ausgerast war; eine patschnasse, schmutzige, aber oh so glückliche Dunya, die nach ihren Abenteuern wieder fröhlich und zufrieden neben mir stand.
Jahrelang habe ich nach einem Kompromiss zwischen Freiheit und Sicherheit gesucht und ihr trotz allem, was dagegen sprach, doch immer wieder den Freilauf gegönnt. Und wie hat sie ihn genossen! Die letzten Jahre, in denen sie meist in Sichtweite blieb, gab sie mir die Möglichkeit, ihre Freude zu teilen und meinen immer noch rasend schnellen, graziösen Hund zu bewundern.
Dunya war kein Schmuser, wie viele andere Podencos. Im Laufe der Jahre wurde sie immer selbständiger und unabhängiger. Ich war brauchbar als Dosenöffner, Portier und fürs Zudecken im Winter. Aber wenn sie krank war oder ich nach längerer Abwesenheit nach Hause kam, zeigte sie sich verschmust und vermittelte mir den Eindruck, dass sie mich auf ihre Art doch gern hatte.
Die letzte Zeit wurde sie plötzlich wieder anhänglicher. Kam regelmäßig Streicheleinheiten einfordern, leckte mir die Hände. Achtete auf mich beim Spaziergang.
Dunya war kein Hund, den man liebte, weil…, sondern trotz… ein Hund, über den man Bücher schreiben konnte - was ich dann ja auch getan habe. Während der ersten stürmischen 10 Jahre ihres Lebens hat sie mich zum Schreiben inspiriert, woraus vier Bücher mit Kurzgeschichten entstanden sind.
Aber Dunyas Einfluss reicht weiter. Sie gab den Anstoß zu vielen Kontakten in Rescue-Land, denen ich einige wertvolle Freundschaften verdanke. Die Podencozeitung, meine Website, Hilfe für Menschen mit Fragen über oder Probleme mit ihrem Podenco, das jährliche Podencotreffen, mein Podencobuch.
Ohne Dunya hätte es all das nicht gegeben.
Und so hat dieses kleine Hündchen mit den viel zu großen Ohren und den viel zu langen Beinen, das ich am 24. Juli 1998 am Flughafen in meine Arme schloss, nicht nur einen gewaltigen Einfluss auf mein eigenes Leben gehabt, sondern es hat auch die Leben vieler anderer Menschen und Hunde beeinflusst und bereichert.
Und nun ist mein früherer Wirbelwind 16 Jahre und 5 Monate alt, und sie kann nicht mehr. Letztes Jahr hatte sie zwei Mal ein geriatrisches Vestibulärsyndrom, von dem sie sich erstaunlich gut erholt hat. Auch dass sie inzwischen taub war, inkontinent und ein bisschen dement, dass ihr Rücken und ihre Glieder etwas steif wurden, hat uns nicht unterkriegen können.
Aber gegen den inoperablen Tumor in ihrer Nase, der vor 4 Monaten diagnostiziert wurde, konnte auch meine starke Podenca nicht an. Und zum ersten Mal konnte ich ihr nicht mehr helfen. Musste machtlos zusehen, wie sie immer mehr Probleme mit der Atmung bekam, und das Hecheln und Röcheln verschlimmerte sich.
Dunya, mein kleines großes Mädchen. Was für eine Liebe. Bis zuletzt hatte sie Freude an unseren Spaziergängen, aber die restliche Zeit machte sie einen tief unglücklichen Eindruck, konnte keine Ruhe mehr finden, schaute mich an, fragend, mutlos, verzweifelt.
Ihre Augen, die immer so „menschlich“ waren, so sprechend, in denen alle Weisheit dieser Welt zu liegen schien. Aber statt schelmischer Lebensfreude und Energie strahlten ihre Augen jetzt eine intensive Müdigkeit aus.
Es ist genug gewesen. Es ist gut. Wie schwer es mir auch fällt, sie loszulassen, ein letztes Mal, dieses Mal für immer, ist es doch das Letzte, das ich noch für sie tun kann. Auch das ist Liebe.
In meinen Armen ist sie friedlich eingeschlafen, hinübergeglitten in … wer weiß… eine andere Welt, das Land hinter dem Regenbogen, wo sie wieder jung ist und nach Herzenslust rennen kann…
In dieser Welt wird sie weiterleben in meinem Herzen und in den Herzen vieler anderer Menschen, die Dunya geliebt haben, in unzähligen Fotos, in den Geschichten, den Büchern, in unserer Erinnerung.
Danke, Dunya, dass du da warst!
Dein Mensch
Judy Kleinbongardt, 4. August 2014
10. Juli 2014
Dunyas Zustand ist besorgniserregend. Es sieht danach aus, dass ihre Nase immer mehr „zu“ ist, denn das Hecheln und Röcheln hat sich verschlimmert. Wegen des Durchfalls hatten wir die Dosis Prednoral etwas verringert, aber das stellt sich nun als unzureichend heraus. Wir haben die Dosis jetzt wieder erhöht. Und nun muss ich abwarten, ob es hilft.
Dunya kann manchmal stundenlang im Zimmer stehen oder herumlaufen und hecheln, vor allem abends. Es bricht mir das Herz, wenn ich sie so sehe und ihr nicht helfen kann.
Einen wirklich glücklichen Eindruck macht sie eigentlich nur noch auf den Spaziergängen, vor allem wenn sie Freilauf hat, den sie täglich bekommt. Dann kann sie manchmal noch ein Stückchen rennen oder einige „Bocksprünge“ machen. Die Ohren nach hinten und ein Lachen auf dem Gesicht. Dann ist sie wieder für kurze Zeit „Dunya der Podenco“. Aber die Momente sind seltsam und dauern kurz.
Dunyas Zustand ist besorgniserregend. Es sieht danach aus, dass ihre Nase immer mehr „zu“ ist, denn das Hecheln und Röcheln hat sich verschlimmert. Wegen des Durchfalls hatten wir die Dosis Prednoral etwas verringert, aber das stellt sich nun als unzureichend heraus. Wir haben die Dosis jetzt wieder erhöht. Und nun muss ich abwarten, ob es hilft.
Dunya kann manchmal stundenlang im Zimmer stehen oder herumlaufen und hecheln, vor allem abends. Es bricht mir das Herz, wenn ich sie so sehe und ihr nicht helfen kann.
Einen wirklich glücklichen Eindruck macht sie eigentlich nur noch auf den Spaziergängen, vor allem wenn sie Freilauf hat, den sie täglich bekommt. Dann kann sie manchmal noch ein Stückchen rennen oder einige „Bocksprünge“ machen. Die Ohren nach hinten und ein Lachen auf dem Gesicht. Dann ist sie wieder für kurze Zeit „Dunya der Podenco“. Aber die Momente sind seltsam und dauern kurz.
23. Juni 2014
Die Sorgen um Dunya reißen nie ganz ab. Das Bluten und der Ausfluss aus der Nase sind zwar vorbei, aber das Röcheln blieb und wurde immer schlimmer. Sie hat eine Antibioticakuur bekommen und Prednoral. Das Letzte passt mir gar nicht. Seitdem hat sie Durchfall. Die andere Nebenwirkung, dass sie mehr frisst, ist in Dunyas Fall ja günstig.
Aber das Röcheln ist jedenfalls fast vorüber, nur manchmal noch ein bisschen. Und dann muss man halt wählen zwischen zwei Dingen, die eigentlich beide nicht gut sind. In dem Fall ist die Wahl: Prednoral; denn es geht um die Lebensqualität.
Die Unruhe abends bleibt nach wie vor, aber man gewöhnt sich daran...
Die Sorgen um Dunya reißen nie ganz ab. Das Bluten und der Ausfluss aus der Nase sind zwar vorbei, aber das Röcheln blieb und wurde immer schlimmer. Sie hat eine Antibioticakuur bekommen und Prednoral. Das Letzte passt mir gar nicht. Seitdem hat sie Durchfall. Die andere Nebenwirkung, dass sie mehr frisst, ist in Dunyas Fall ja günstig.
Aber das Röcheln ist jedenfalls fast vorüber, nur manchmal noch ein bisschen. Und dann muss man halt wählen zwischen zwei Dingen, die eigentlich beide nicht gut sind. In dem Fall ist die Wahl: Prednoral; denn es geht um die Lebensqualität.
Die Unruhe abends bleibt nach wie vor, aber man gewöhnt sich daran...
Mai 2014
Am 9. März ist Dunya 16 Jahre geworden!
Ich habe für sie einen weichen Korb gekauft (mit Augenzwinkern als „Geburtstagsgeschenk“), in dem sie jetzt im Auto liegt. Das ist angenehmer als das Kissen, das sie bisher hatte. Und tatsächlich fiepst sie jetzt weniger, wenn sie länger im Auto bleiben muss.
Bei längeren Fahrten versuche ich immer, Dunya mit Hundesitter zuhause zu lassen. Allerdings beim Podencotreffen in Oss am 4. Mai, sorry Dunya, da darf sie einfach nicht fehlen. Die 2,5 Stunden Fahrzeit muss sie dann halt durchstehen.
Seit einigen Monaten ist Dunya oft abends sehr unruhig. Sie stellt sich dann vor mich hin oder aber steht mitten im Zimmer, und sie starrt mich an. Manchmal will sie noch etwas fressen, manchmal nach draußen und manchmal Streicheleinheiten oder eine kleine Massage. Das klingt aber leichter als es ist. Denn „etwas fressen“ kann alles Mögliche sein, was ihr mittags noch geschmeckt hat, will sie abends auf einmal nicht mehr. Und dann frisst sie zwei Häppchen und läuft wieder weg. Wegen der anderen vier Hunde kann ich ihr Fressen nicht stehen lassen. Also muss ich es wieder wegnehmen und nach 5 Minuten, wenn sie wieder ein paar Häppchen nehmen will, wieder hinstellen.
Mit dem nach draußen wollen geht es nicht anders. Jetzt kommt zum Glück die Zeit, wo ich die Tür wieder lange offen lassen kann, aber im Winter ging das nicht und musste ich also jedes Mal „Portier spielen“.
Und so geht das stundenlang abends. Meine Geduld wird dabei, muss ich zugeben, auf eine ziemlich harte Probe gestellt. Aber dann denke ich: sie ist alt und weiß wahrscheinlich selbst auch nicht so richtig, was sie will und was nicht…
Am 9. März ist Dunya 16 Jahre geworden!
Ich habe für sie einen weichen Korb gekauft (mit Augenzwinkern als „Geburtstagsgeschenk“), in dem sie jetzt im Auto liegt. Das ist angenehmer als das Kissen, das sie bisher hatte. Und tatsächlich fiepst sie jetzt weniger, wenn sie länger im Auto bleiben muss.
Bei längeren Fahrten versuche ich immer, Dunya mit Hundesitter zuhause zu lassen. Allerdings beim Podencotreffen in Oss am 4. Mai, sorry Dunya, da darf sie einfach nicht fehlen. Die 2,5 Stunden Fahrzeit muss sie dann halt durchstehen.
Seit einigen Monaten ist Dunya oft abends sehr unruhig. Sie stellt sich dann vor mich hin oder aber steht mitten im Zimmer, und sie starrt mich an. Manchmal will sie noch etwas fressen, manchmal nach draußen und manchmal Streicheleinheiten oder eine kleine Massage. Das klingt aber leichter als es ist. Denn „etwas fressen“ kann alles Mögliche sein, was ihr mittags noch geschmeckt hat, will sie abends auf einmal nicht mehr. Und dann frisst sie zwei Häppchen und läuft wieder weg. Wegen der anderen vier Hunde kann ich ihr Fressen nicht stehen lassen. Also muss ich es wieder wegnehmen und nach 5 Minuten, wenn sie wieder ein paar Häppchen nehmen will, wieder hinstellen.
Mit dem nach draußen wollen geht es nicht anders. Jetzt kommt zum Glück die Zeit, wo ich die Tür wieder lange offen lassen kann, aber im Winter ging das nicht und musste ich also jedes Mal „Portier spielen“.
Und so geht das stundenlang abends. Meine Geduld wird dabei, muss ich zugeben, auf eine ziemlich harte Probe gestellt. Aber dann denke ich: sie ist alt und weiß wahrscheinlich selbst auch nicht so richtig, was sie will und was nicht…
Dunya hat Probleme mit der Nase. Ab und zu blutet sie ein bisschen aus einem Nasenloch, oder es kommt durchsichtige Flüssigkeit. Sie röchelt auch regelmäßig, vor allem wenn sie gerannt ist.Die Tierärztin weiß auch nicht gut, was es ist. Es könnte von einem entzündeten Zahn kommen, darum haben wir ein Antibiotikum gegeben. Aber da das nicht wirklich angeschlagen hat, scheint der Zahn nicht die Ursache zu sein. Eine andere Möglichkeit ist ein Tumor in der Nase, woran laut meiner Tierärztin nichts zu machen ist. Was soll man da tun? Sie hat mir davon abgeraten, Dunya allerlei Untersuchungen wie Fotos, Echo usw. zu unterwerfen. Einmal wegen der Belastung für sie, zum andern da – falls es ein Tumor ist – ja doch nichts dran zu machen ist.Dazu kommt, dass auch ein Foto keine 100 %ige Sicherheit bietet. Eine Verdickung auf dem Foto kann, laut meiner Tierärztin, sowohl ein Tumor als auch eine Entzündung sein.
Nun beobachte ich sie. Mehr kann man nicht tun. Mitte April ging es ihr plötzlich sehr schlecht, sie wollte nicht spazieren gehen, nicht fressen und hatte wieder Nasenfluss (durchsichtig, wie Wasser). Nach 2 Tagen war das wieder vorbei, sie schüttelte sich buchstäblich aus, kam wedelnd aus ihrem Korb und war wieder bereit für die Welt… und die Heide, wo sie täglich ihren Freilauf genießt. |
Januar 2014
Wirklich erstaunlich, mein altes, tapferes Mädchen. Mager ist sie, sie frisst mehr schlecht als recht. Trockenfutter schon gar nicht, Dosenfutter selten, aber ach, in dem Alter darf es ruhig mal etwas Bami goreng, Leberwurst, Hühnchen oder Kartoffelbrei sein. Ab und zu akzeptiert sie auch Pansen.
Wirklich erstaunlich, mein altes, tapferes Mädchen. Mager ist sie, sie frisst mehr schlecht als recht. Trockenfutter schon gar nicht, Dosenfutter selten, aber ach, in dem Alter darf es ruhig mal etwas Bami goreng, Leberwurst, Hühnchen oder Kartoffelbrei sein. Ab und zu akzeptiert sie auch Pansen.
Im Haus entwickelt Dunya sich immer mehr zum „Hängeohrenpodenco“. So richtig wohl fühlt sie sich hauptsächlich draußen, dann werden die Ohren aufgestellt und schnüffelt und rennt sie über die Heide. Na ja, das Rennen wird etwas weniger oft und weniger lang, aber immerhin macht sie es noch, und es sieht immer noch ziemlich professionell aus. Sie darf auch jeden Tag frei laufen.
Ansonsten nimmt das Schnüffeln stark zu. Minutenlang kann sie an einem Strauch oder Grashalm verharren… manchmal steht sie auch einfach nur da und starrt Löcher in die Luft. „Meditieren“ nenne ich das. Auf ihre alten Tage wird sie etwas anhänglicher. Ab und zu kommt sie und holt sich Streicheleinheiten, was früher praktisch nie geschah, und wenn ich selbst die Initiative nahm, konnte ich ein böses Knurren ernten. Aber gegenwärtig genießt sie regelmäßig das Streicheln und ein bisschen Massieren. Sie hat’s sehr schnell kalt. Obwohl ich extra ihretwegen nachts die Heizung brennen lasse, muss sie oft noch ein Fleecemäntelchen an, weil sie sonst zittert. Trotz der verschiedenen Medikamente ist sie nachts und manchmal auch tagsüber inkontinent. Dunya ist nicht ganz taub, hört aber sehr schlecht. Zum Glück kennt sie ja Handzeichen. Dat ist jetzt ein Vorteil für uns beide. |
28. November 2013
Dunyas Gesundung geht weiter. Beim Freilauf rennt sie wieder, wohl etwas steif, aber mit viel Begeisterung. Sogar nach einer halben Stunde rennt sie ab und zu noch kleine Stückchen, das hat sie seit Monaten nicht gemacht; meist war sie nach einer Viertelstunde Rennen müde.
Ihre Hinterbeine zittern weniger, wenn sie gerannt ist, und sie ist sogar wieder in der Lage, auf ihren Hinterbeinen zu stehen, um mit den Vorderbeinen die Anrichte zu erreichen… stellte sich heraus, als dort eine Verpackung Pansensticks lag. Wer hätte das vor zwei Monaten gedacht!
Dunyas Gesundung geht weiter. Beim Freilauf rennt sie wieder, wohl etwas steif, aber mit viel Begeisterung. Sogar nach einer halben Stunde rennt sie ab und zu noch kleine Stückchen, das hat sie seit Monaten nicht gemacht; meist war sie nach einer Viertelstunde Rennen müde.
Ihre Hinterbeine zittern weniger, wenn sie gerannt ist, und sie ist sogar wieder in der Lage, auf ihren Hinterbeinen zu stehen, um mit den Vorderbeinen die Anrichte zu erreichen… stellte sich heraus, als dort eine Verpackung Pansensticks lag. Wer hätte das vor zwei Monaten gedacht!
29. Oktober 2013
Ein kleines Wunder! Es scheint, Dunya hat’s auch dieses Mal geschafft. Sie frisst noch oft schlecht und hat dadurch ziemlich viel abgenommen. Aber sie läuft wieder fast normal, ab und zu schwankt sie noch, und die Hinterbeine setzt sie breit auf. Kurven bereiten ihr noch Probleme, viel Wind oder wenn ein Hund dicht an ihr vorbei läuft. Aber sie kann sich schütteln, ohne umzufallen, geht mit jedem Spaziergang mit, und ihre Augen sind wieder klar und interessiert. |
Oktober 2013
Dunya hat erneut ein geriatrisches Vestibulärsyndrom (siehe Update vom Juni 2013). Dieses Mal dauert die Gesundung deutlich länger als beim ersten Mal.
Ich musste sie 5 Tage mit der Spritze „zwangsernähren“. Jetzt frisst sie selbst Hühnchenfilet.
Aber immer noch, nach einer Woche, geht es auf und ab. Sie taumelt sehr beim Laufen. Manchmal kommt sie selbst aus ihrem Korb und will sogar ein Stückchen „spazieren gehen“. Dann wieder fällt sie jedes Mal um, wenn sie aufstehen will.
Dunya hat erneut ein geriatrisches Vestibulärsyndrom (siehe Update vom Juni 2013). Dieses Mal dauert die Gesundung deutlich länger als beim ersten Mal.
Ich musste sie 5 Tage mit der Spritze „zwangsernähren“. Jetzt frisst sie selbst Hühnchenfilet.
Aber immer noch, nach einer Woche, geht es auf und ab. Sie taumelt sehr beim Laufen. Manchmal kommt sie selbst aus ihrem Korb und will sogar ein Stückchen „spazieren gehen“. Dann wieder fällt sie jedes Mal um, wenn sie aufstehen will.
23. September 2013
Dunya war eine Woche recht krank, Durchfall und fast nichts gefressen. Leider hat sie dadurch auch wieder abgenommen. 18 Kilo hat sie jetzt noch und ist natürlich sehr mager. Ich hoffe, dass sie jetzt, wo es ihr wieder besser geht, noch etwas zulegt. Aber es bleibt lästig. An manchen Tagen frisst sie Unmengen, an anderen wieder rührt sie Futter kaum an. Sie hat einen „Hot spot“ (kahle Stelle) auf dem Schwanz, zog die Haare büschelweise mit den Zähnen heraus. Nachdem die pflanzliche Salbe, die ich drauf geschmiert hatte, unzureichenden Erfolg hatte, habe ich jetzt wieder Dermapet. Damit sieht die kahle Stelle innerhalb einiger Tage schon wieder viel besser aus, zum Glück. Und Dunya beißt sich jetzt dort auch nicht mehr. Ansonsten ist sie, vor allem draußen, fröhlich und an ihrer Umgebung interessiert. |
14. August 2013
Dunya geht’s wieder gut, wenn man ihr Alter bedenkt. Meine Unverwüstliche hat sich anscheinend von ihrer Krankheit Ende Mai ganz erholt. Beim Freilauf ist sie wieder fröhlich und rennt auch noch ganze Stücke. Heute Morgen sprang ein Kaninchen vor ihren Füßen weg, und dann muss man als Podenco halt hinterher, auch wenn man schon 15 ist. Aber es waren nur einige Sprünge, dann gab sie es auf und kam lieber bei mir ein Leckerchen holen. Das Kaninchen hatte nichts zu befürchten… Was mit ihren Alter und nicht mit der Krankheit zu tun hat, bleibt natürlich bestehen. Viel, lang und fest schlafen und auch nicht wach werden, wenn man ihr einen Pansenstick unter die Nase hält. Immer noch, trotz Hormonpräparaten und Propalin, etwas Last mit der Inkontinenz in dem Sinn, dass sie sich oft leckt. Die Schlafstätten bleiben wohl meist trocken. Auf den Spaziergängen an der Leine machen wir weniger „Kilometer“, sondern Schnüffeln ist angesagt. Ich stehe meist mehr herum als dass ich wirklich spazieren gehe. Dunya hört auch schlechter – nein, nicht gehorchen, sondern wirklich hören. Ich rechne damit, dass ihr Gehör in Zukunft vielleicht noch schlechter wird und arbeite darum schon jetzt viel mit Handzeichen. Für Dunya ist das kein Problem, ich habe ihr von Anfang an neben den gesprochenen „Kommandos“ auch die Handzeichen beigebracht. Abends ist sie oft unruhig. Es ist dann unklar, was sie will, sie steht da und starrt mich ununterbrochen an. Oder sie steht mitten im Zimmer und starrt vor sich hin. Letzteres passiert auch regelmäßig auf den Spaziergängen. |
Aber wenn ich wieder mal – leider recht regelmäßig – Berichte von Podencos bekomme, die gestorben sind und viel jünger waren als Dunya, dann bin ich glücklich und dankbar, dass ich sie noch bei mir haben darf. Und ihre Alterswehwechen sind bisher doch recht harmlos.
20. Juni 2013
Ich mache mir immer noch Sorgen um Dunya. Es geht ihr zwar besser, sie nimmt wieder an jedem Spaziergang teil, springt selbst ins Auto und auf die Couch. Aber die Krankheit hat Spuren hinterlassen, Dunya erscheint plötzlich um Jahre gealtert. Heute habe ich ihr zum ersten Mal wieder Freilauf gegönnt. Als ich sie rennen sah, musste ich doch schwer schlucken. Nicht weiter als 10, 20 Meter hintereinander und kein graziöser gestreckter Galopp mehr, sondern recht hölzerne Bewegungen, eigentlich mehr Sprünge. |
Nach 10 Minuten schon hecheln. Aber es gibt schließlich viele Hunde, auch Podencos, die mit 15 Jahren gar nicht mehr rennen können.Außerdem hat sie selbst damit anscheinend keine Probleme gehabt, sie hat den Freilauf genossen und schien zum ersten Mal seit ihrer Krankheit wieder glücklich, auch wenn das Lächeln auf ihrem weißen Gesicht etwas weniger breit war als früher.
Das ist doch ihr Ding, über die Hügel zwischen den Heidesträuchern durch flitzen; und ich muss sagen, dafür dass ihre Koordination so schlecht geworden ist, machte sie ihre Sache ganz gut. Und dass sie gar nicht merkte, dass in ihrer direkten Umgebung auf ca. 50 Meter an verschiedenen Stellen Kaninchen auf- und wegsprangen, fand ich gar nicht schlimm. Die Kaninchen sicherlich auch nicht…
Das ist doch ihr Ding, über die Hügel zwischen den Heidesträuchern durch flitzen; und ich muss sagen, dafür dass ihre Koordination so schlecht geworden ist, machte sie ihre Sache ganz gut. Und dass sie gar nicht merkte, dass in ihrer direkten Umgebung auf ca. 50 Meter an verschiedenen Stellen Kaninchen auf- und wegsprangen, fand ich gar nicht schlimm. Die Kaninchen sicherlich auch nicht…
Juni 2013
Am 26.Mai konnte Dunya auf einmal nicht mehr richtig laufen. Sie torkelte und taumelte von einer Seite zur anderen. Nicht fressen, nicht trinken. Sie war völlig daneben. Es stellte sich als geriatrisches Vestibularsyndrom heraus, ein Problem mit dem Gleichgewichtsorgan, was anscheinend bei alten Hunden öfter vorkommt. Eine Art Kurzschluss im Gehirn, der Hund hat kein Gleichgewichtsgefühl und keine Koordination mehr. „Wenn sich ihr Zustand nicht innerhalb einer Woche bessert, ist die Prognose schlecht“, meinte meine Tierärztin. Bei Dunya kam erschwerend hinzu, dass sie doch schon so mager war, und nachdem sie 3 Tage nichts gefressen hatte (ich gab ihr Wasser mit einer Spritze, weil sie auch wenig trank), musste ich mit „Zwangsfütterung“ anfangen, d.h. ihr verdünntes Fressen mit einer Spritze einflößen. Vom Tierarzt habe ich sehr energiehaltiges Dosenfutter, dass sie zum Glück lecker findet und dadurch oft selbst frisst, sodass ich es nur ab und zu mit der Spritze zu geben brauche. Nach 4 Tagen ist Dunya auf dem Wege der Besserung. Sie ist schon wieder mit spazieren gegangen, läuft fast wieder normal, hält nur noch den Kopf schief, und das Fressen muss noch besser werden. Aber ich habe die Hoffnung, dass mein tapferes Mädchen wieder ganz die Alte werden wird. |
Mai 2013
Mitte Mai habe ich angefangen, Dunya neben den Östrogentabletten auch wieder Propalin zu geben. Die Inkontinenz haben wir zwar praktisch im Griff, aber Dunya leckt sich immer noch viel.
Mitte Mai habe ich angefangen, Dunya neben den Östrogentabletten auch wieder Propalin zu geben. Die Inkontinenz haben wir zwar praktisch im Griff, aber Dunya leckt sich immer noch viel.
März 2013
Dunya geht es wieder besser. Sie bekommt jetzt Östrogentabletten. Durch die Kastration kann ihr Körper dieses Hormon, das auch die Blasenfunktion reguliert, selbst nicht mehr produzieren, doch lässt sich dieser Mangel durch die Tabletten ausgleichen. Sie leckt sich immer noch ziemlich oft, aber ich finde keine „Pfützen“ mehr. Vorläufig erscheint dies die bestmögliche Lösung zu sein. |
Draußen ist sie wieder meine gute alte Dunya, die beim Freilauf ihre Stunde locker zum größten Teil rennend verbringt, auch wenn zum Schluss die Hinterbeine etwas zittern. Die Bemuskelung der Hinterhand hat etwas nachgelassen.
Im Haus fällt auf, dass sie tiefer schläft. Manchmal kriegt sie es nicht mit, wenn die Hunde abends vor dem Schlafengehen ihr „Betthupferl“ bekommen.
Auf die Couch und ins Auto springen klappt noch, aber es kostet etwas mehr Mühe als früher.
Am 1. März waren wir beim Tierarzt zum jährlichen Check-up; und es war alles in Ordnung. Am 9. März ist Dunya 15 Jahre geworden!
Im Haus fällt auf, dass sie tiefer schläft. Manchmal kriegt sie es nicht mit, wenn die Hunde abends vor dem Schlafengehen ihr „Betthupferl“ bekommen.
Auf die Couch und ins Auto springen klappt noch, aber es kostet etwas mehr Mühe als früher.
Am 1. März waren wir beim Tierarzt zum jährlichen Check-up; und es war alles in Ordnung. Am 9. März ist Dunya 15 Jahre geworden!
Dezember 2012
Die Inkontinenz ist manchmal schlecht, manchmal gar nicht unter Kontrolle zu bekommen. Schon seit einiger Zeit probiere ich verschiedene Medikamente und “Hilfsmittel” aus. Je nachdem wie das gerade geht, ist Dunya “her good old self” oder bemitleidenswert und deprimiert. Sie hat einiges an Gewicht verloren, frisst schlecht. Trockenfutter frisst sie überhaupt nicht mehr, momentan nur noch Geflügel, Fisch, Dosenfutter und manchmal Nudeln und Ei. Wenn sie ihre guten Tage hat, habe ich volles Vertrauen darin, dass sie noch 17 Jahr wird, aber ab und zu ist sie auch ein Häufchen Elend, über das ich mir große Sorgen mache. |
Juli 2012
14,5 Jahre ist mein Podo jetzt, und ihr geht es immer noch gut. Im Großen und Ganzen wie vor einem Jahr. Nur ist Dunya seit einiger Zeit inkontinent. Mit Propalin ging das prima, aber ich probiere jetzt gerade homöopathische Mittel aus, die wirken allerdings noch nicht ganz zu meiner Zufriedenheit. Wenn es regnet, geht Dunya lieber nicht nach draußen. Manchmal bleibt sie, wenn es Zeit für den Spaziergang ist, auch sonst in ihrem Korb liegen. |
Wenn ich sie dann anspreche und sie frage, ob sie mitgeht, kann sie mich so unglaublich weise und menschlich anschauen, als wolle sie mir antworten. Meist geht sie dann auch mit, aber sie läuft weniger oft als früher gleich nach draußen, wenn ich meine Schuhe anziehe, wie die anderen Hunde.
Beim Freilauf bleibt sie manchmal bei uns auf dem Weg, anstelle in den Wald zu rasen, sehr angenehm. Vor einer Weile hat sie kurz ein Reh verfolgt, kam aber gleich wieder zurück. Auch passiert es, dass ich ein Kaninchen sehe und sie nicht. Wenn die Autotür geöffnet wird, braucht man weniger aufzupassen, dass Dunya sofort aus dem Wagen schießt.
Solche Dinge wären früher undenkbar gewesen. Insofern hat ihr Alter für mich viele Vorteile: sie ist immer noch meine herrliche Dunya, aber eben etwas „pflegeleichter“ als früher.
Beim Freilauf bleibt sie manchmal bei uns auf dem Weg, anstelle in den Wald zu rasen, sehr angenehm. Vor einer Weile hat sie kurz ein Reh verfolgt, kam aber gleich wieder zurück. Auch passiert es, dass ich ein Kaninchen sehe und sie nicht. Wenn die Autotür geöffnet wird, braucht man weniger aufzupassen, dass Dunya sofort aus dem Wagen schießt.
Solche Dinge wären früher undenkbar gewesen. Insofern hat ihr Alter für mich viele Vorteile: sie ist immer noch meine herrliche Dunya, aber eben etwas „pflegeleichter“ als früher.
Juni 2011
Dunya ist inzwischen gute 13 Jahre und wie es sich für einen Podenco gehört, noch immer sehr alert und aktiv. Natürlich schläft sie etwas mehr und ist im Allgemeinen etwas ruhiger, mit der angenehmen Nebenwirkung, dass sie beim Freilauf mehr in der Nähe bleibt und meist mit mir zusammen zurück beim Auto ist. Sie hat einige gutartige Fettknubbel, das scheint in dem Alter normal zu sein; ansonsten ist sie gesund. Ihr Kopf ist jetzt fast ganz weiß. Immer noch klaut sie ab und zu etwas. Was Leckeres von der Anrichte oder Sachen vom Tisch. Es bleibt ein Podenco; aber es sieht fast so aus, als würde sie langsam anfangen, erwachsen zu werden… |
Januar 2010
Dunya ist jetzt beinahe 12 Jahre alt. Ihre strahlend rote Farbe ist mit den Jahren stets mehr verblichen und zieht sich auch zurück, um Platz zu machen für Grau und Weiß. Aber sie ist immer noch wunderschön, und ihre Bewegungen bleiben graziös. Vor einiger Zeit hatte sie Probleme mit dem Rücken; ein paar Wirbel waren verschoben. Seitdem das wieder in Ordnung ist, ist sie wieder ganz die Alte. Die Leute sind immer ganz erstaunt, wenn sie hören, wie „alt“ sie schon ist. |
Was den Freilauf betrifft, hat sich seit dem letzten Update nichts geändert.
Manchmal, bei nassem oder kaltem Wetter, bleibt sie lieber zu Hause in ihrem Körbchen bei der Heizung.
Im Laufe der Jahre hat Dunya viele Veränderungen in unserer Hundegruppe erlebt, und im Allgemeinen scheinen diese sie nicht allzu sehr zu berühren. Das gilt sowohl für die Hunde, die gestorben sind, wie auch für die „Neuzugänge“. Ausnahme war Flits’ Tod. Danach war Dunya eine Weile anders als sonst.
Manchmal, bei nassem oder kaltem Wetter, bleibt sie lieber zu Hause in ihrem Körbchen bei der Heizung.
Im Laufe der Jahre hat Dunya viele Veränderungen in unserer Hundegruppe erlebt, und im Allgemeinen scheinen diese sie nicht allzu sehr zu berühren. Das gilt sowohl für die Hunde, die gestorben sind, wie auch für die „Neuzugänge“. Ausnahme war Flits’ Tod. Danach war Dunya eine Weile anders als sonst.
April 2007
Dunya ist mit ihren inzwischen 9 Jahren noch immer der verrückte, lustige und besondere Hund, der sie immer war. Beim Freilauf bleibt sie manchmal in der Nähe, aber noch immer haut sie regelmäßig ein paar Stunden ab, was wieder Stoff gibt für neue Geschichten. Der einzige Unterschied zu früher ist, dass sie nach diesen „Ausflügen“ etwas längere Pausen braucht und müde ist… |
Juli 2005
Seit zwei Jahren lasse ich Dunya wieder ab und zu frei laufen. Oft geht das ganz gut, zumindest für ihre Verhältnisse. Das heißt also, dass sie innerhalb von ein bis zwei Stunden zurück beim Auto ist. Und manchmal dauert's eben etwas länger. Aber ich konnte es einfach nicht über mich bringen ihr die Möglichkeit des Freilaufs ganz zu nehmen. Am schönsten sind immer die Tage, an denen sie auf einem umzäunten Feld laufen kann. Leider sind diese Möglichkeiten dünn gesät und auf ein paar Windhundetreffen im Jahr beschränkt. |
Mit ihren 7 Jahren ist sie inzwischen im Haus ruhiger geworden, was allerdings nicht heißt, dass sie nicht immer noch manchmal Essen "klaut" wenn die Gelegenheit sich bietet… oder ein Stofftier… oder die Einkäufe. Sie ist und bleibt eben eine "Katastrophe auf Pfoten", aber auch ein ganz besonderer Hund.
Die letzten Jahre wird sie immer "bleicher", das heißt, dass ihre früher kräftig rote Farbe sich langsam in hellbraun mit viel Weiß dazwischen verändert. An manchen Stellen zieht das Rot ganz weg, wie zum Beispiel um die Augen, und wird durch Weiß ersetzt. Die Dame bekommt also langsam aber sicher ein recht distinguiertes Äußeres. Nun noch das dazu passende Benehmen…
Die letzten Jahre wird sie immer "bleicher", das heißt, dass ihre früher kräftig rote Farbe sich langsam in hellbraun mit viel Weiß dazwischen verändert. An manchen Stellen zieht das Rot ganz weg, wie zum Beispiel um die Augen, und wird durch Weiß ersetzt. Die Dame bekommt also langsam aber sicher ein recht distinguiertes Äußeres. Nun noch das dazu passende Benehmen…
Wie Dunya 1998 zu mir kam:
Im Jahre 1997 kam ich über einen Artikel in einer Zeitschrift in Kontakt mit Annelies Jakobs von der (damaligen) Podenco Aid Foundation (PAF), heute: Animal Aid Foundation. Damals wusste ich noch nicht, wie diese Bekanntschaft buchstäblich mein ganzes Leben auf den Kopf stellen würde.
Ich übernahm die Patenschaft für einen Hund der PAF und fing gleichzeitig an, soviel Informationen wie nur möglich über diese Rasse zu sammeln. Ein Jahr später nahm ich Dunya auf. Sie war eine Podenco Ibicencohündin von 4 ½ Monaten und war bei der PAF geboren worden.
Mitten in der Nacht holten wir sie vom Flughafen ab, und nie werde ich den Augenblick vergessen, als die Transportbox geöffnet wurde und ein ziemlich verstörtes Hündchen mit unglaublich langen Pfoten und vor allem riesigen Ohren ausstieg. Dunya schien eine Mischung aus einem Rehkalb und Dumbo, dem fliegenden Elefanten. Noch immer wird Dunya von Leuten, die noch nie einen Podenco gesehen haben, als 'die mit den Ohren' angedeutet.
Im Jahre 1997 kam ich über einen Artikel in einer Zeitschrift in Kontakt mit Annelies Jakobs von der (damaligen) Podenco Aid Foundation (PAF), heute: Animal Aid Foundation. Damals wusste ich noch nicht, wie diese Bekanntschaft buchstäblich mein ganzes Leben auf den Kopf stellen würde.
Ich übernahm die Patenschaft für einen Hund der PAF und fing gleichzeitig an, soviel Informationen wie nur möglich über diese Rasse zu sammeln. Ein Jahr später nahm ich Dunya auf. Sie war eine Podenco Ibicencohündin von 4 ½ Monaten und war bei der PAF geboren worden.
Mitten in der Nacht holten wir sie vom Flughafen ab, und nie werde ich den Augenblick vergessen, als die Transportbox geöffnet wurde und ein ziemlich verstörtes Hündchen mit unglaublich langen Pfoten und vor allem riesigen Ohren ausstieg. Dunya schien eine Mischung aus einem Rehkalb und Dumbo, dem fliegenden Elefanten. Noch immer wird Dunya von Leuten, die noch nie einen Podenco gesehen haben, als 'die mit den Ohren' angedeutet.
Wie gesagt, Dunya hat mein Leben auf den Kopf gestellt. Sie ist sehr intelligent, eigensinnig und vor allem: sehr, sehr selbständig und mit einem unglaublichen Jagdinstinkt ausgestattet. Und sie hat einen ausgeprägten Sinn für Humor, den auch ich, vor allem in den ersten Jahren unseres Zusammenlebens, nötig hatte. Denn Dunya hat wirklich alles kaputtgemacht, was nicht niet- und nagelfest war. Ich bin den ganzen Tag zu Hause, aber nur 5 Minuten aus dem Zimmer, und schon hat sie etwas gestohlen, was sie dann in ihren Korb oder ihre Bench mitschleppt und fachgerecht auseinander nimmt.
Auch meinen Garten hat Dunya im Laufe der Jahre nach ihrem eigenen Geschmack gestaltet. Die letzte Zeit macht sie glücklicherweise viel weniger kaputt. Aber immer noch geschieht es manchmal, dass auf einmal eine Kerze oder Ähnliches kaputt gebissen im Zimmer liegt. Tja, wer kann das wohl gewesen sein… Trotz sehr intensiven Trainings ist es mir nicht gelungen, Dunya auf verantwortungsvolle Weise frei laufen zu lassen. Sie kam zwar immer wieder zurück, aber es konnte eine Weile dauern. Und mit einer Weile meine ich dann drei, vier oder auch fünf Stunden. |
Es gibt genug Beispiele von Spaziergängen, bei denen wir in Eiseskälte stundenlang auf unser iberisches Rennwunder gewartet haben. Als sie wieder mal weg war, diesmal mehr als 9 Stunden, und außerdem noch versucht hatte, eine Bundesstraße zu überqueren, war für uns das Maß voll, und seitdem haben wir sie nicht mehr frei laufen lassen, von einigen ungeplanten Ausflügen, die sie sich selbst verschafft, abgesehen. Als Alternative beschäftigt sie sich jetzt auf unseren Spaziergängen mit dem Mäusefangen.
Dunya findet Menschen lieb, betrachtet meine Katzen als ihresgleichen. Mit manchen Hunden spielt sie, aber vor allem an der Leine reagiert sie recht aggressiv auf andere Hunde. Das ist die letzte Zeit immer schlimmer geworden und liegt wahrscheinlich daran, dass sie halt nicht mehr frei laufen kann und ihre Frustration darüber abreagiert, dass sie nicht mehr mit den anderen Hunden spielen kann.
Sind wir auf einem umzäunten Gelände, wo sie frei laufen kann, dann geht sie ausgezeichnet mit anderen Hunden um.
Dunya findet Menschen lieb, betrachtet meine Katzen als ihresgleichen. Mit manchen Hunden spielt sie, aber vor allem an der Leine reagiert sie recht aggressiv auf andere Hunde. Das ist die letzte Zeit immer schlimmer geworden und liegt wahrscheinlich daran, dass sie halt nicht mehr frei laufen kann und ihre Frustration darüber abreagiert, dass sie nicht mehr mit den anderen Hunden spielen kann.
Sind wir auf einem umzäunten Gelände, wo sie frei laufen kann, dann geht sie ausgezeichnet mit anderen Hunden um.
Wenn sie wedelt, tut sie das mit dem ganzen Körper, und sie lacht dabei. Wir haben zusammen jahrelang die Hundeschule besucht. Agility gefiel ihr sehr gut, zumindest solange SIE die Hindernisse aussuchen konnte. Gehorsamkeitskurse haben wir auch gemacht, mit Diplom abgeschlossen usw. Für diese Rasse eine gute Leistung… was sie allerdings nicht daran hindert, um buchstäblich ALLES zu vergessen, was sie gelernt hat, sobald wir im Wald oder sonst wo beim Spaziergang sind. Übungsplatz und Spaziergang sind eben - nicht nur für den Podenco - 'zwei Paar Schuhe'. Und mit dem Generalisieren hat Dunya es leider nicht so…
Außerdem hat Dunya mich gleich innerhalb der ersten Woche dazu gebracht, meine Regel 'keine Hunde auf die Couch' aufzuheben. Denn Podencos sind einfach Couchhunde, und am liebsten auch Betthunde. Und der Rest meiner Hundegruppe macht dankbar von dieser 'neuen Regel' Gebrauch. |
Ich habe in den vier Jahren sehr viel mit meiner 'Katastrophe auf Pfoten', wie ich Dunya doch wohl liebevoll nenne, mitgemacht, und sehr viele Geschichten über sie geschrieben. Durch sie habe ich angefangen, mich viel intensiver mit dem Phänomen 'HUND' zu beschäftigen, vor allem auf dem Gebiet des Hundeverhaltens und des Tierschutzaspektes in Bezug auf den Podenco und die anderen spanischen Windhunde. Dies alles hat dazu geführt, dass ich seit August 1999 die Podencozeitung herausgebe und viele 'Hundekontakte' habe. (N.B. Im Januar 2010 habe ich die Herausgabe der Podencozeitung eingestellt).